Kulturwochen Ebenrain Sissach
7. Mai - 31. Oktober 2023
Urs Aeschbach https://ursaeschbach.ch/ Urs Aeschbach ist 1956 in Aarau geboren. Seine Ausbildung machte er an der ESAV, École Supérieure d’Art Visuel, Genève (heute HEAD). Seit 1988 wohnt und arbeitet er in Basel. Er ist hauptsächlich in den Bereichen Malerei und Kunst-und-Bau tätig. Seine Arbeiten werden im In- und Ausland gezeigt. Atelieraufenthalte führten ihn nach Paris, Rom, Kairo, Varanasi, Berlin, Johannesburg und Kapstadt. Von 2005–2022 war er Dozent für Malerei an der Hochschule der Künste Bern (HKB). «Could Ebenrain Castle have been built without the global slave trade? Has exploitation always been a prerequisite for prosperity in beauty?» Acryl und Bleistift auf Vinyl, Unterkonstruktion aus Aluminium (total ca. 4.5 x 6 m) und Baugespann (H: 19 m) Das Projekt schlägt für das spätbarocke Schloss «Ebenrain» einen Umbau vor: Das Dachgeschoss soll durch einen Stapel aufgetürmter Schiffscontainer ersetzt werden, welche auf globale Handelsströme verweisen. Schon im Spätbarock spielte die Globalisierung eine wichtige Rolle. Sie ermöglichte auch reichen Basler Bürgern den Bau, Betrieb und Unterhalt grossartiger Stadtpaläste und Schlösser. Das Geld dafür stammte u.a. aus dem Profit eigener Plantagen in Übersee, z.B. in Suriname, wo zahlreiche Sklaven schufteten. Wenn heute die Regierung von Baselland auf «Ebenrain» zu Dinner einlädt, so nobilitiert das den Ort. Unter den Tisch fällt die grausame Ungerechtigkeit des Kolonialismus und der Sklaverei, aber auch die brutale Ausbeutung hiesiger Arbeitskräfte, welche «Ebenrain» erst ermöglichten. Eine grosse, von weitem sichtbare Baureklame und ein ausgestecktes Bauprofil präsentieren den geplanten Umbau und transformieren das unter Denkmalschutz stehende Schloss temporär zu einem Mahnmal. Ich danke herzlich für die Unterstützung
Volksstimme 8. August 2023 (PDF, 310 KB)
7. Mai - 31. Oktober 2023
Kulturwochen Ebenrain Sissach
Urs Aeschbach https://ursaeschbach.ch/ Urs Aeschbach ist 1956 in Aarau geboren. Seine Ausbildung machte er an der ESAV, École Supérieure d’Art Visuel, Genève (heute HEAD). Seit 1988 wohnt und arbeitet er in Basel. Er ist hauptsächlich in den Bereichen Malerei und Kunst-und- Bau tätig. Seine Arbeiten werden im In- und Ausland gezeigt. Atelieraufenthalte führten ihn nach Paris, Rom, Kairo, Varanasi, Berlin, Johannesburg und Kapstadt. Von 2005–2022 war er Dozent für Malerei an der Hochschule der Künste Bern (HKB). «Could Ebenrain Castle have been built without the global slave trade? Has exploitation always been a prerequisite for prosperity in beauty?» Acryl und Bleistift auf Vinyl, Unterkonstruktion aus Aluminium (total ca. 4.5 x 6 m) und Baugespann (H: 19 m) Das Projekt schlägt für das spätbarocke Schloss «Ebenrain» einen Umbau vor: Das Dachgeschoss soll durch einen Stapel aufgetürmter Schiffscontainer ersetzt werden, welche auf globale Handelsströme verweisen. Schon im Spätbarock spielte die Globalisierung eine wichtige Rolle. Sie ermöglichte auch reichen Basler Bürgern den Bau, Betrieb und Unterhalt grossartiger Stadtpaläste und Schlösser. Das Geld dafür stammte u.a. aus dem Profit eigener Plantagen in Übersee, z.B. in Suriname, wo zahlreiche Sklaven schufteten. Wenn heute die Regierung von Baselland auf «Ebenrain» zu Dinner einlädt, so nobilitiert das den Ort. Unter den Tisch fällt die grausame Ungerechtigkeit des Kolonialismus und der Sklaverei, aber auch die brutale Ausbeutung hiesiger Arbeitskräfte, welche «Ebenrain» erst ermöglichten. Eine grosse, von weitem sichtbare Baureklame und ein ausgestecktes Bauprofil präsentieren den geplanten Umbau und transformieren das unter Denkmalschutz stehende Schloss temporär zu einem Mahnmal. Ich danke herzlich für die Unterstützung
Volksstimme 8. August 2023 (PDF, 310 KB)